Geschichte
DIE EVANGELISCHE KIRCHE IM KLOSTERDORF
Der Name Engelberg ist seit neunhundert Jahren mit dem Benediktinerkloster verbunden, welches die Entwicklung des Dorfes nachhaltig geprägt hat.
Auch im heutigen Tourismusort ist die religiöse und kulturelle Tradition des Klosters sichtbar und spürbar. Die Klosterkirche und das Klostergebäude bestimmen das Dorfbild. Und wie im ganzen Kanton Obwalden und in der übrigen Innerschweiz gehört die grosse Mehrheit der Bevölkerung der römisch-katholischen Kirche an.
Aber es gibt in Engelberg auch eine kleine evangelisch-reformierte Kirche mit einer dazugehörigen Kirchgemeinde.
Gerne stellen wir sie Ihnen vor.
GESCHICHTE
Eine evangelisch-reformierte Kirchgemeinde gibt es in Engelberg erst seit 1960; ein eigenes Pfarramt seit 1986.
Aber bereits hundert Jahre früher feierten zahlreiche Feriengäste – überwiegend aus Deutschland – während der Sommersaison regelmässig evangelische Gottesdienste. 1889 ergriffen sie die Initiative zum Bau einer Kapelle. In den ersten Jahrzehnten diente das Gotteshaus ausschliesslich den in Engelberg weilenden Urlaubsgästen. Evangelische Einwohner lebten im Dorf zu jener Zeit noch praktisch keine. Die Gottesdienste wurden von Kurpfarrern gehalten.
Erst die Vierziger- und Fünfzigerjahre des letzten Jahrhunderts brachten eine vermehrte Zuwanderung von Reformierten aus der übrigen Schweiz. Die sich allmählich bildende Gemeinde wurde noch während Jahrzehnten durch das Pfarreramt Stans betreut.
1961 übergab der bisherige private Trägerverein das Kirchengebäude der neu gegründeten Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Engelberg.
Der Protestantisch-kirchliche Hilfsverein Zürich stand der kleinen Gemeinde dabei zur Seite und unterstützte sie finanziell
bis 2013.
Der Wunsch nach einem eigenen Teilzeitpfarramt erfüllte sich in den Achtzigerjahren.
Heute wohnen in Engelberg rund 480 Reformierte. Die Kirchgemeinde ist seit 1973 öffentlich-rechtlich anerkannt.
GEBÄUDE
Die 1889 erbaute Kirche ist eines der ältesten evangelischen Gotteshäusern in der Innerschweiz. Als Kulturdenkmal von regionaler Bedeutung steht sie unter dem Schutz des Bundes und des Kantons.
1959 wurde die Kirche renoviert und durch den Einbau einer Heizung wintertauglich gemacht.
Durch eine erneute Renovation erhielt der Kirchenraum 1989 seinen ursprünglichen Charakter zurück.
Gleichzeitig wurde ein moderner Anbau mit einem Kirchgemeindesaal und einem Pfarrbüro realisiert.
Quellenangabe / Literaturhinweis:
Fritz Gloor (2021), Wie die Kirche ihre Gemeinde fand, Engelberger Dokument Nr. 40